Der SC United Weinheim ist wenige Tage vor dem Ende der aktuellen Saison auf der Suche nach einem Nachfolger von Trainer Nedim Özbek in den eigenen Reihen fündig geworden. Mit sofortiger Wirkung übernimmt der 34 Jahre alte Rasit Yilmazer das Traineramt beim aktuellen Tabellendritten der Fußball-A-Klasse. Yilmazer unterstützte den Trainerstab nach seinem berufsbedingten Umzug in die Region bereits seit der Winterpause - vorrangig als Torwarttrainer.
Der neue Übungsleiter war laut dem stellvertretenden United-Vorsitzenden Sükrü Cansiz in seiner türkischen Heimat früher auch "höherklassig aktiv", insbesondere in der Jugend habe er bei namhaften türkischen Vereinen wichtige Erfahrungen gesammelt.
Schon beim 4:2-Erfolg gegen die SG Hohensachsen am Sonntag, der zugleich den Abstieg der SGH bedeutete, stand Yilmazer erstmals an der Seitenlinie, offiziell jedoch nur als Assistent des Vorsitzenden Mustafa Nacakgedigi. Nacakgedigi hatte die Sportliche Leitung nach Özbeks Rücktritt Anfang Mai interimsweise übernommen, auch nach der Trennung von Aufstiegstrainer Tarik Arici im Oktober des vergangenen Jahres war er bereits in Doppelfunktion tätig gewesen.
"Rasit leitete schon in den vergangenen Wochen gemeinsam mit Mustafa das Mannschaftstraining und hat uns im Vorstand, vor allem aber die Mannschaft dabei absolut überzeugt", sagt Sükrü Cansiz. "Er hat Feuer und auch den Willen, mit der Mannschaft erfolgreich zu sein", so Cansiz weiter. Dies deckt sich dann auch mit den Vorstellungen des ambitionierten Vereins, der nach dem Aufstieg aus der B-Klasse im vergangenen Jahr ursprünglich den Durchmarsch in die Kreisliga als Saisonziel ausgegeben hatte.
Daraus wurde freilich (noch) nichts, was jedoch vorrangig am holprigen Saisonstart lag, der letztlich auch zur Trennung von Tarik Arici geführt hatte. Unter dessen Nachfolger Nedim Özbek stabilisierte sich das Team um Toptorjäger Özdemir Gürsoy zunächst, ehe United nach der Winterpause zur besten Mannschaft der Rückrunde avancierte und sich zwischenzeitlich sogar wieder Aufstiegshoffnungen machen durfte. Dann aber berappelte sich die erste Mannschaft von A-Klassen-Primus TSV Amicitia Viernheim II in der Landesliga, weshalb Platz drei nun nicht mehr zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegation berechtigt.
Cansiz und Nacakgedigi betonen überdies, dass sich auch die Mannschaft explizit für Yilmazer als neuen Coach ausgesprochen habe. "Die Mannschaft hat für uns bei solchen Entscheiungen immer eine besondere Bedeutung", erklärt Cansiz.
Unstimmigkeiten zwischen Nedim Özbek, dessen Bruder Serdar und Teilen der Mannschaft waren bekanntlich auch ausschlaggebend für den Bruch mit dem Ex-Trainer gewesen.
Quelle: WNOZ