Mit den Kumpels den Titel im Visier

Hinter Mertkaan Saglam und dem SC United Weinheim liegen sportlich erfolgreiche Ostertage – die Meisterschaft soll folgen

Weinheim. Der Osterspieltag lief für die Kicker des SC United Weinheim sehr erfolgreich. Dem Ligazweiten der Kreisklasse B glückte am Montag mit dem 4:1-Sieg im Heimspiel gegen den Polizei SV Mannheim II nicht nur die Revanche für die bittere Hinspielpleite, als der SC United nach 3:1-Führung noch 4:5 unterlag. Durch die 1:3-Schlappe von Spitzenreiter TSV Schönau beim SKV Sandhofen II haben die Weinheimer auch im Titelrennen wieder beste Karten – bei nur einem Punkt Abstand ist für sie nach oben alles drin.

„Unser Ziel war und ist die Meisterschaft. Es ist schön, dass wir jetzt wieder alles in der Hand haben, nachdem wir in der Hinrunde zu oft gepatzt haben“, sagt Mittelfeldspieler Mertkaan Saglam, der gegen Mannheim einen echten Blitzstart hinlegte. Bereits nach wenigen Sekunden ließ der 27-Jährige zwei Gegner stehen und legte per Fernschuss ins rechte Eck zum 1:0 die Basis zum Sieg. „Wir hatten mit dem PSV sowieso eine Rechnung offen. Das frühe Tor hat uns umso mehr motiviert. Ich dachte eigentlich, ich selbst wäre an dem Tag nicht so fit – dafür ging es dann relativ gut“, sagt unser Fußballer der Woche.

Später setzte Saglam noch den Schlusspunkt zum 4:1 – mit einer Spezialität, für die er bei den Gegnern gefürchtet ist. Der beidfüßig versierte Kreativkopf verwandelte einen Freistoß zum Endstand, wobei es ihm diesmal leicht gemacht wurde: „Der Torwart hat zu lange die Mauer gestellt, der Ball war schon freigegeben – also habe ich ihn einfach reingeschossen“, schilderte er sein 13. Saisontor.

Bereits heute will United im Nachholspiel ab 19.30 Uhr beim SV Rippenweier nachlegen – ebenso Saglam: „Ich bin zwar generell eher der Vorlagengeber, aber ein Tor sollte da für mich drin sein“, blickt er optimistisch voraus. Dazu hat er nach der stolzen Serie von zehn Siegen in Folge mit seinem Team allen Grund, auch wenn einige kampflose Erfolge wegen Nichtantritt des Gegners dabei waren. Die letzte Niederlage datiert vom 14. November 2021 und einem 0:3 gegen den FV Leutershausen II – da soll Ende Mai auswärts die nächste Revanche gelingen, ehe es am letzten Spieltag am 6. Juni zum vielleicht entscheidenden Duell mit Primus Schönau kommt.

Hätte ihm keine Verletzung dazwischengefunkt, würde Saglam jetzt vielleicht klassenhöher Fußball spielen. Als Jugendlicher spielte er U17-Bundesliga beim SV Waldhof Mannheim, war auf bestem Wege in den bezahlten Fußball – ehe ihn ein Kreuzbandriss arg zurückwarf. „Ich habe dann irgendwann für mich beschlossen, Fußball nur noch hobbymäßig zu spielen.“ Über die Stationen TSG 62/09 Weinheim, für die er in der Saison 2013/14 einige Male in der Verbandsliga ran durfte, Anatolia Birkenau, Türkspor Mannheim und Leutershausen landete er vor zwei Jahren beim SC United, wo er nun mit einigen langjährigen Kumpels wie Mario Ferrarese, Anil Güner oder Umut Yücel zusammenspielt – und auch mit seinem jüngeren Bruder Mete Saglam. Der 24-Jährige ist eher für die Defensive zuständig, wobei die Stärken des Teams ganz klar vorne liegen. Das unterstreicht das überragende Torverhältnis von 128:25 Treffern.

Während er auf dem Platz in die Produktion von Toren am Fließband involviert ist, kümmert sich Saglam beruflich als Teamleiter um die Produktion bei nora systems, einem großen Weinheimer Hersteller von Fußbodenbelägen. „Die Arbeit macht mir definitiv Spaß. Man hat verschiedene interessante Tätigkeitsfelder und es freut mich, wenn das Endprodukt zur vollsten Zufriedenheit unserer Kunden ist“, sagt Saglam, der seit drei Jahren glücklich verheiratet ist und in Sachen Fußball Fenerbahce Istanbul im Herzen trägt – und natürlich den SC United, mit dem er in dieser Saison noch viel vorhat. dbe

Zur Person

„Die Schusstechnik war schon immer eine meiner Stärken, ebenso die fußballerische Kreativität“, sagt Mertkaan Saglam, der in der F-Jugend bei der TSG Weinheim mit dem Fußball begann, ehe er im zweiten C-Jugendjahr zu Waldhof Mannheim wechselte.

Dort erlitt er vor seinem Wechsel zu Wormatia Worms einen Kreuzbandriss, der ihn arg zurückwarf. „Das war echt Pech. Ich bin sicher, ich hätte es zumindest in die 3. Liga geschafft – aber das Risiko war zu groß. Also habe ich eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann gemacht.“

Neben seinem jüngeren Bruder Mete, mit dem er beim SC United zusammenspielt, hat Mertkaan noch einen älteren Bruder – der ebenfalls bei den Weinheimern wirkt. Mustafa Saglam ist „Sportdirektor“.

 

Quelle: WNOZ