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23.10.2019

Spieler der Woche | Der Mann für alle Fälle

Fußballer der Woche: Mustafa Baran Nacakgedigi ist beim SC United Weinheim nicht nur Vorsitzender, sondern Spieler und sogar Kapitän der B-Klassen-Kicker

Weinheim. Es war ein in vielerlei Hinsicht spezielles Spiel, das am Sonntag auf dem Kunstrasenplatz in Rippenweier über die Bühne ging: Seit knapp einem Jahr nutzt neben dem SV Rippenweier auch der SC United Weinheim das im Oktober letzten Jahres fertiggestellte neue Geläuf. Dafür sind sie beim 2017 gegründeten Multikulti-Verein sehr dankbar, darüber hinaus hat sich zwischen den B-Klassen-Clubs längst eine freundschaftliche Verbindung etabliert. Im zweiten Liga-Duell an Ort und Stelle, das erneut mit dem SC United als Gastgeber stattfand, sollte diese Freundschaft auf dem Feld natürlich für 90 Minuten ruhen. Und die noch punktlosen „Gäste“ aus Rippenweier verlangten dem Tabellendritten alles ab: „Sie haben sich sehr gut geschlagen. Man hatte nicht das Gefühl, dass der Dritte gegen den Letzten spielt“, blickt Mustafa Baran Nacakgedigi auf eine umkämpfte Partie vor guter Kulisse zurück.

Für den United-Vorsitzenden und -Kapitän hielt das Duell zunächst ein unliebsames Déjà-vu bereit: Wie im vergangenen April, als Rippenweier mit 3:1 gewann, unterlief dem 28-Jährigen erneut ein Eigentor: „Ich wollte den Ball zum Torwart zurückköpfen und rufe seinen Namen. Er hat das leider als Signal verstanden, aus dem Tor zu kommen – ein klassisches Missverständnis“, erläutert unser Fußballer der Woche die Szene zum 0:1 kurz nach der Pause. Im Gegensatz zum Duell vor sechs Monaten durfte Nacakgedigi hinterher aber sagen: „Ich konnte drüber schmunzeln“ – denn diesmal hatte der SC United mit 3:2 die Nase vorne. Auch weil der Spielführer kurz darauf zum 1:1 ins „richtige“ Tor einköpfte und den Fauxpas rasch reparierte. „Hätten wir nicht gewonnen, hätte mich das Eigentor sicher mehr geärgert“, sagt er.

Dass es überhaupt dazu gekommen war, führte Nacakgedigi dann noch auf einen anderen Punkt zurück: die vielen Positionswechsel im Spiel: „Ich bin bestimmt drei, vier Mal von vorne nach hinten und wieder zurückbeordert worden – zum Coach habe ich nur gesagt: Du musst dich nicht wundern, dass ich ins falsche Tor köpfe“, verrät er lachend.

Grund zur Freude bereitet dem verheirateten Vater einer dreijährigen Tochter und eines zwei Jahre alten Sohnes auch der Verlauf der zweiten offiziellen Saison des SC United: Mit 20 Punkten aus neun Spielen ist er Dritter, nur zwei Zähler hinter dem TuS Weinheim auf dem Relegationsplatz. „Wir können uns nicht beklagen“, sagt Nacakgedigi und stellt klar: „Der Aufstieg ist schon unser Ziel, wobei es für uns als jungen Verein sogar noch wichtiger ist, das Gerüst für die nächsten Jahre weiter zu festigen.“

Das gilt nicht zuletzt für das Drumherum. Aktionen, wie sie am Rande des B-Klassen-Spiels stattfanden, gehören da ebenfalls mit dazu: Mit dem SV Rippenweier und in Zusammenarbeit mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) war ein Typisierungsaufruf erfolgt. „Es gab etwa 60 Neuregistrierungen, zudem ist einiges an Spendengeld zusammengekommen – wir waren mit unserer Aktion sehr zufrieden“, so Nacakgedigi. Unter anderem landen die Eintrittsgelder und der Erlös des Kuchenverkaufs während des Spiels mit im Spendentopf. Der United-Vorsitzende selbst verdient sein Geld seit dem Abitur als Selbstständiger, vorwiegend im Bereich Sicherheitstechnik. „Generell bin ich aber so der Typ, der immer auch was Neues machen und sich weiterbilden möchte“, verrät Nacakgedigi.

Sein Engagement beim SC United ist da das beste Beispiel. Sportlich möchte er dort als Nächstes für ein Novum in dieser Saison sorgen: Am Sonntag um 15 Uhr geht es zum makellosen SV Laudenbach (acht Spiele, acht Siege) – und Nacakgedigi und Co. wollen dann die ersten sein, die dem Spitzenreiter ein Bein stellen. dbe


Mustafa Baran Nacakgedigi wurde in der Türkei geboren und kam im Alter von acht Jahren mit der Familie nach Deutschland. Lieblingsverein des SC United-Vorsitzenden ist der türkische Spitzenclub Fenerbahçe Istanbul.

Der 28-Jährige möchte den 2017 gegründeten Verein, der aktuell rund 60 Mitglieder hat, in den nächsten Jahren weiter etablieren – aus logistischen Gründen gerne auch direkt in Weinheim: „Wir sind sehr dankbar, dass wir in Rippenweier spielen und trainieren dürfen. Mittelfristig würden wir aber schon lieber in Weinheim unterkommen.“

Dem Topspiel beim SV Laudenbach blickt der zweifache Vater vorfreudig und ehrgeizig entgegen: „Wir fahren dort hin, um zu gewinnen und wollen ihnen die erste Niederlage beibringen.“

 

Weinheimer Nachrichten vom 16.10.2019

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