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Fußballer der Woche: Tolga Özdemir glänzt beim SC United Weinheim als Spielgestalter

Artikel vom 9. September 2019

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    Zweites Spiel, zweiter Sieg: Die FuĂźballer des SC United Weinheim haben nach einem Krimi einen perfekten Start in die neue Saison der Kreisklasse B hingelegt. Gegen die SG 1983 Viernheim II gewann der Sportclub durch ein Tor von Devrim Akarsu tief in der Nachspielzeit mit 2:1.

    Tolga Özdemir hatte daran entscheidenden Anteil. Der 22-Jährige erfüllte die Rolle des Spielmachers. Zwar ohne eigenes Tor, wie es ihm zwei Wochen zuvor beim 4:2-Startsieg bei Viktoria Neckarhausen II per Freistoß geglückt war. Dafür führte Özdemir glänzend Regie und war Ausgangspunkt für einige gelungene Spielzüge bei der geglückten Heimpremiere des SC United. „Wir haben uns in der zweiten Halbzeit aufgerappelt und da gut Gas gegeben – wir waren sicher nicht spielstärker als der Gegner, haben ihn aber förmlich niedergekämpft“, sagt unser Fußballer der Woche.

    Das Ganze dabei immer mit fairen Mitteln – wie vor allem Özdemir in der heißen Schlussphase der Partie eindrucksvoll bewies. Beim Stand von 1:1 entschied der Schiedsrichter auf Eckball für Weinheim, obwohl Özdemir den Ball zuvor als Letzter berührt hatte. Doch der Weinheimer Neuzugang machte den Unparteiischen darauf aufmerksam. Statt mit Ecke für United ging es mit Abstoß für Viernheim weiter. „Es war für mich in dem Moment einfach klar, dass ich den Schiri darauf aufmerksam mache – die gegnerischen Spieler waren alle so korrekt, da fiel mir diese Entscheidung leicht“, sagt Özdemir zu seiner tollen Fair-Play-Aktion.

    Fair Play ist auch eine der Devisen bei seinem neuen Verein, dem er sich vor Rundenbeginn angeschlossen hatte. Ein Schritt, den der gebürtige Weinheimer „auf keinen Fall bereut“ hat: „Es läuft einfach bei uns. Mannschaft, Trainer, Vorstand – das sind alles junge Menschen, jeder versteht sich bestens. Was hier in kurzer Zeit aufgebaut wurde, ist richtig klasse. Die haben auf dem Acker angefangen, inzwischen ist das eine Art Familie geworden.“

    Die Euphorie aus dem Topstart wird dem erst im September 2017 gegründeten Sportclub sicherlich helfen, das insgesamt recht junge Gebilde weiter zu festigen. Der beschriebene Zusammenhalt könnte laut Özdemir schon in dieser Spielzeit zum großen Wurf führen: „Ich bin überzeugt davon, dass wir am Ende sogar einen der ersten beiden Plätze erreichen werden. Nach vorne geht bei uns immer was, da sind wir wirklich hervorragend besetzt. In der Abwehr sind wir stellenweise vielleicht noch etwas wacklig, aber da werden uns ab dem Winter ein paar Neuzugänge weiterbringen.“

    Beruflich befindet sich Özdemir im Endspurt einer dreieinhalbjährigen Ausbildung zum Metallbauer. „Ich habe das einfach probiert, weil ich wusste, dass handwerkliche Arbeit mein Ding ist – und es macht mir Spaß, es gibt dabei immer was Neues.“ Neu ist für den SC United ein solch erfreulicher Start, wie ihn der junge Verein jetzt hingelegt hat. Das liege auch daran, dass nach den Anfängen auf dem Hartplatz des TSV Sulzbach inzwischen bei Ligarivale SV Rippenweier eine permanente sportliche Bleibe gefunden wurde: „Der Kunstrasenplatz tut uns sehr gut. Ein Riesendank an Rippenweier.“ dbe


    Zur Person

    Die fuĂźballerischen Wurzeln von Tolga Ă–zdemir liegen bei der TSG 62/09 Weinheim, fĂĽr die er bis in die B-Jugend hinein auflief. Danach zog es ihn zur TSG LĂĽtzelsachsen, ehe er zu Beginn der Aktivenzeit beim VfR Mannheim unterkam.

    Vor einer Auszeit und dem zuletzt erfolgten Wechsel zum SC United Weinheim spielte der 22-Jährige beim SV Anatolia Birkenau, wo damals auch sein jetziger United-Coach Tarik Arici Trainer war.

    Özdemirs Eltern, Ayse und Mustafa, sind im Gegensatz zum gebürtigen Weinheimer in der Türkei geboren und später nach Deutschland gekommen. Mit Fatmanur und Mervenur hat er zwei ältere Schwestern: „Das war nie leicht für mich, aber ich habe zwei tolle Schwestern“, sagt Özdemir mit breitem Lächeln.

     

    Artikel erschienen in den Weinheimer Nachrichten am 04.09.2019