Hilfe aus Weinheim für die Erdbebenopfer

Hilfe aus Weinheim für die Erdbebenopfer

24.02.2023

Der Weinheimer Sportclub United schickt vier Lastwagen mit Hilfsgütern ins Krisengebiet.

Eine Woche nach der Erdbeben-Katastrophe im türkisch-syrischen Grenzgebiet mit mehr als 40 000 Toten ist die Hilfsbereitschaft enorm, auch in Weinheim, wo der Sportclub United alle Hebel in Bewegung setzt, um unbürokratische Hilfe zu leisten. Vier 40-Tonner mit Hilfsgütern wurden mittlerweile auf den Weg gebracht, drei davon sind bereits angekommen. „Einer in der Region Gaziantep, einer in Ankara und einer in Hatay“, berichtet Mustafa Baran Nacakgedigi.

Der Vorsitzende des Weinheimer Vereins war zum Zeitpunkt des Erdbebens selbst in der Türkei, allerdings in Istanbul, als er von der Katastrophe aus den Nachrichten erfuhr. „Mir war sofort klar, dass wir handeln mussten“, berichtet er. Schon vom Flughafen in der Türkei aus teilte er Nachrichten über die Sozialen Medien mit der Aufforderung, Hilfsgüter abzugeben. Bei seiner Ankunft nur wenige Stunden später in Frankfurt waren bereits Dutzende Nachrichten eingegangen. Die Mitglieder des Weinheimer Sportclubs wollten helfen. Und auch die des Fenerbahce-Fanclubs in Mannheim, wo Nacakgedigi ebenfalls im Vorstand ist.

Sammelstelle in Weinheim

In Weinheim wurde eine Sammelstelle in der Kurt-Schumacher-Straße beim Schlüsseldienst seines Vaters eingerichtet. Innerhalb von 24 Stunden gingen hier Spenden ein, die drei 40-Tonner füllen konnten. Nacakgedigi: „Mein Vater wusste schnell nicht mehr, wohin mit den ganzen Sachen.“ Kurzerhand wurde eine zweite Sammelstelle in einer Lagerhalle in Mannheim-Käfertal geschaffen. Warme Kleidung, Babynahrung, Hygieneartikel – direkt nach dem Erdbeben waren die Menschen besonders auf diese Dinge angewiesen. Der Transport erfolgte mithilfe von Logistikern und unter der Koordination des türkischen Konsulates. Zuvor mussten die Waren allerdings sortiert und verpackt werden. Und hier kamen die engagierten Sportler vom SC United ins Spiel. Nacakgedigi: „Ich bin richtig stolz auf unsere Leute.“

Mittlerweile wurde die Sammlung von Hilfsgütern gestoppt – mit Ausnahme von Generatoren, Heizgeräten und Zelten. Fast 170 Zelte für jeweils acht Personen wurde jetzt von einem Mitglied des Fenerbahce-Fanclubs gespendet. „Das brauchen die Menschen im Erdbebengebiet momentan am meisten“, weiß der Wahl-Weinheimer. Wobei die Bedürfnisse je nach Stadt variieren.

Er selbst hat Wurzeln in der Region Gaziantep, nicht weit entfernt vom Epizentrum. „Auch in den Randgebieten ist die Lage schlimmer, als wir uns das vorstellen können“, berichtet Nacakgedigi. Das weiß er nicht nur aus Fernsehberichten, sondern durch Telefonate mit Freunden und Bekannten. „Auch in meinem Bekanntenkreis sind Menschen umgekommen“, sagt er beklommen.

Nicht nachlassen

Grund genug, nicht im Engagement nachzulassen. Geholfen werden soll jetzt mit Geldspenden. Mustafa Baran Nacakgedigi verspricht, dass die volle Summe den Erdbebenopfern zugutekommt. Um das zu gewährleisten, will er in den kommenden Wochen zusammen mit Mitgliedern des Mannheimer Fanclubs ins Krisengebiet reisen, um das Geld persönlich zu übergeben. Unter dem Titel „United Heroes“ wird bereits kräftig die Werbetrommel in den Sozialen Netzwerken gerührt.

Den Sportlern des SC United liegen nicht nur die Menschen in der Türkei, sondern auch die in Syrien am Herzen. Auch dort würden sie gerne Hilfe leisten. „Bisher konnten wir aber leider noch keine Kontakte knüpfen“, erklärt Nacakgedigi. „Wir wollen langfristig Synergieeffekte nutzen.“

Die Hilfsaktion spiegelt den internationalen und interkulturellen Hintergrund des Vereins. „Wir sind zwar ein Sportverein, und Fußball ist unsere Leidenschaft“, erklärt der Vorsitzende, „aber im Mittelpunkt steht der Mensch.“ Die Mitglieder stammen aus über einem Dutzend Ländern. Entsprechend hilft der Club auch bei der Integration. i.k.

 

Wer spenden möchte, kann auf das Konto des SC United bei der Volksbank Kurpfalz mit der Nummer DE96 6709 2300 0008 5334 07 eine Summe überweisen. Verwendungszweck: Erdbebenopfer.

 

Quelle: WNOZ

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